10. Internationaler 50-Km Ultramarathon Hanau-Rodenbach
Nach vier Marathons (Berlin 2004, Hamburg 2005, Berlin 2005 und Paris 2006) habe ich einfach mal nach einer neuen
Herausforderung gesucht und mich für den Brüder-Grimm-Lauf angemeldet, der im Juni 2006 stattfinden wird. Das ist
ein Etappenlauf, an dem man an einem Wochenende in fünf Etappen zu je ca. 16 Kilometer insgesamt 82 Kilometer zwischen
Hanau (Geburtsort der Brüder Grimm) und Steinau/Strasse (Wohnort der Brüder Grimm) zurücklegen wird. Darauf freue ich
mich jetzt schon sehr!
Um dafür speziell meine Ausdauer zu trainieren, wollte ich gestern - erstmals in meinem Leben - an einem sogenannten
Ultramarathon teilnehmen. Ein Ultramarathon ist ein Wettkampf, der länger als die klassische Marathondistanz (42,195 Km)
ist. Und ein solcher Ultra fand gestern in Hanau-Rodenbach (unweit östlich von Frankfurt/Main) statt.
Morgens um 07:00h war Start bei sonnigem, fast wolkenlosen Himmel. Doch das sollte nicht so bleiben - zwischendrin erlebten
wir auch Regen, Hagel (!), starken Wind und auch wieder Sonnenschein: (alle Fotos sind übrigens erst nach meinem Zieleinlauf
und Duschen entstanden):
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Der Wettkampf spielte sich folgendermassen ab: eine 10-Km-Strecke durch den Vor-Spessart zwischen Hanau und Rodenbach war
insgesamt fünfmal zu durchlaufen. (Übrigens fand zeitgleich die offizielle deutsche Meisterschaft des Deutschen Leichtathletik-
Verbandes im 100-Km-Lauf statt - diese Zeitgenossen mussten die Strecke sogar ganze 10 mal laufen !! - das wäre nichts für mich!).
Start und Ziel, sowie jeweils die 10-Km-Marke (und 20 Km, 30 Km, 40 Km) war jeweils das Waldstadion von Rodenbach:
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Mein Ziel war, möglichst unter fünf Stunden zu bleiben, also eine 04:59:59h zu erreichen. Also mit einem 6er-Schnitt zu laufen.
Die ersten beiden Runden lief ich gemeinsam mit Iris aus Frankfurt. Doch wir waren recht schnell und liefen einen 05:50er-, teilweise
sogar einen 05:40er-Schnitt. Ich sagte dann immer: "das ist okay, so bauen wir uns ein Zeitpolster auf!". Doch sollte sich dieses
schnelle Anfangstempo später womöglich rächen? Die erste Runde lief ganz prima. Die zweite ebenfalls. Und auch bei der dritten Runde
hatte ich keinerlei Probleme.
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Ich genoss den Wald, die Natur und die - immer mal wieder hervorblitzende - Sonne. Die Strecke war übrigens absolut flach und (sieht
man mal von der Stadionrunde ab) komplett im Wald und asphaltiert. Ausserdem stellenweise identisch mit der ersten Etappe des
bereits erwähnten Brüder-Grimm-Laufes. Und so machte mir auch die vierte Runde - die ich weiterhin im 05:40er-Tempo lief keinerlei
Probleme. Selbst starker Regen und sogar Hagel (siehe Foto) konnten meine geniesserische und gut gelaunte Grundstimmung nicht vermiesen:
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Und dann begann die fünfte und letzte Runde. Bei Kilometer zwei (und damit insgesamt Kilometer 42) begann für mich eine neue Welt: ich
passierte die Marathonmarke und wurde damit zum echten Ultraläufer - die kommenden Kilometer sind eine Distanz, die ich meiner Lebtag
zuvor nie gelaufen war. Ausgerechnet hier an dieser Stelle holte ich Jürgen Köllner (SCC Berlin / LG Nord Berlin) ein! Jürgen ist ein
sehr erfahrener Ultraläufer und hat mir in den letzten Wochen und Monaten viele sehr wertvolle Tipps und Hinweise im Hinblick auf diesen
Ultra, sowie den Brüder-Grimm-Lauf gegeben. Wie schön, ihm ausgerechnet hier an dieser Stelle zu begegnen! Er gab mir noch ein paar
aufmunternde Worte mit auf den Weg und dann zog ich von dannen. Ich hatte jetzt ja "nur" noch acht Kilometer vor mir - er noch ganze
58 (da er bei den 100ern mitlief).
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Und diese "neuen" acht Kilometer genoss ich nochmal so richtig, wenngleich ich zugebe, dass mir das Laufen etwa ab Km 46 immer schwerer
fiel und auch die Beine immer schwerer wurden. Immer wieder musste ich mich innerlich überwinden, nicht langsamer zu werden sondern mein
Tempo - welches ich vom Start an ziemlich konstant beibehalten hatte - weiterhin zu laufen. Und endlich kam die Tartanbahn des Waldstadions
in Sicht und ich war sehr glücklich als ich vom Stadionsprecher mit den Worten "Martin Zimmermann von Spiridon Frankfurt mit erfolgreichem
Ultramarathon-Debüt" beim Zieleinlauf begrüsst wurde. 04:46:52h hatte ich für diese Langdistanz gebraucht und Platz 56 belegt:
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Die Freude im Ziel war sehr gross. Mein Arbeitskollege Sven, der heute ebenfalls sein Ultra-Debüt gegeben hatte, war bereits im Ziel und begrüsste
mich als erstes, wir freuten uns gemeinsam und warteten nun noch auf Iris (ebenfalls Ultra-Debüt!), die dann aber auch recht bald ins Ziel kam und
die wir herzlich beglückwünschten! Sehr schön fand ich, dass jeder Teilnehmer - egal welche Platzierung - einen Pokal bekam. Der erste Pokal meiner
Laufgeschichte! Darauf bin ich jetzt schon ein bisschen stolz! ;-)
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Ganz nebenbei bemerkt: im Zielkanal des Stadions waren Flaggen aller 16 Bundesländer zu sehen (da heute ja auch die
offiziellen deutschen Meisterschaften stattfanden). Auf folgendem Bild freut sich das Schwabenherz! :-)
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Summasummarum eine sehr schöne Veranstaltung! Im Gegensatz zu den grossen Stadtmarathons mit zig Tausenden Teilnehmern, geht es bei
diesen Ultramarathons meist sehr familiär zu. (Fast) jeder kennt jeden - und so konnte ich gestern viele sehr interessante
Persönlichkeiten kennenlernen - allesamt sehr sympathische und freundliche Zeitgenossen! Das war sicherlich nicht mein letzter Ultra.
Die kommenden Wochen werden jetzt ganz im Fokus des Brüder-Grimm-Laufs stehen - auf den ich mich jetzt schon sehr freue!
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© April 2006 erstellt von Martin J. Zimmermann.
Letzte Änderung dieser Seite: 30. April 2006.
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